Konzert Schostakowitschs 4. Symphonie (Cathy)

Am Montag, dem 17. März ist abends um 20h ein Konzert der Jungen deutschen Philharmonie. Sie spielen die 4. Symphonie von Schostakowitsch.

Renaud Capucon, ein französischer Geiger spielt auch als Solist; Schumanns Violinkonzert in d-Moll.

Und dann wird noch von Franz Schreker das „Vorspiel zu einem Drama (Die Gezeichneten)“ gespielt.

http://www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/kalender/details/17089/

Workshop und Konzert

Di, 25.02.2014
09:45Uhr im Schillertheater nehmen Sie an dem Workshop Moskau-Tscherjomuschki teil.

Treffpunkt Schillerstrasse 9, vor dem Schillertheater
Bitte pünktlich sein, da Sie sonst nicht mehr rein kommen!

Mi, 26.02.2014
Moskau-Tscherjomuschki
Ort: Schillertheater, Schillerstrasse 9
Beginn des Konzerts: 19:00Uhr
Treffpunkt: 18:30Uhr am Eingang

Werkübersicht(Katarina)

Gattungen seiner Werke

Sinfonien: 15 (⇒ 4.Sinfonie)
Streicherquartette: 15
Streichoktett: 1
Balette: 4
Bühnenmusiken: 12
Solokonzerte: 7 (3 für Cello, 2 für Violine, 2 für Klavier)
Sonaten: 5 (1 für Cello, 2 für Klavier, 1 für Viola, 1 für Violine)
Chorwerke: 7
Filmmusik: 37
Duos: 2
Kantaten: 4
Solowerke: 5 (1 für Violine, 4 für Klavier 2.Klavierkonzert)
Klaviertrios/-quintett: 3
Lieder: 20
Märsche: 2
Opern/Operette: 6
Oratorium/Ouvertüre: 3
Orchesterwerke: 5
Präludien: 4
Romanze: 1
Scherzo: 2
Suiten: 32
Symphonische Dichtung: 1
Tänze: 2
Variationen: 1

⇒ über 147 Werke


Quelle: http://www.klassika.info/Komponisten/Schostakowitsch/wv_gattung.html

Schostakowitsch 4. Sinfonie (Cathy)

– Die Sinfonie Nr. 4 ist in c-Moll (Opus 43)
– 1934 begonnen, Schostakowitsch ist unzufrieden mit den ursprünglichen Ideen, verwirft sein anfängliches Werk

– Im September 1935 begann er erneut an der Sinfonie zu arbeiten und vervollständigte sie im Mai 1936.

– Die Sinfonie sollte 1936 in Leningrad uraufgeführt werden, doch das Regime „legte im Nahe“ es zurückzuziehen.

– Uraufführung: 30.12.1961, Moskau Konservatorium Bolschoi Halle, Moskauer Philharmonisches Orchester unter Kyrill Kondraschin mit 25 jähriger Verspätung!

– Die Partitur ist im Krieg verloren gegangen. Sie wurde später aus den noch vorhandenen einzelnen Stimmen rekonstruiert.

– enorme Besetzung : 2 kleine Flöten; 4 Flöten; 4 Oboen (+Eh);
1 kleine Klarinette in Es; 4 Klarinetten in B (+Kl(A)); 1 Bassklarinette in B; 3. Fagotte; 1 Kontrafagott;  8 Hörner in F; 4 Trompeten in B;
3 Posaune; 2 Tuben;  2 Pauken; Schlagzeug (6); Glockenspiel (+Xyl);
2 Harfen; Celesta; Violine I; Violine II; Viola; Violoncello; Kontrabass => fast 140 Musiker

– Dauer: ungefähr 1 Stunde

4. Sinfonie

– 3 Sätze:
1. Allegretto, poco moderato – Presto – Tempo uno:        alptraumartig-schockierend erste Töne, dann ein energiegeladener,
maschinenartiger Marsch, der aber auch ein wenig wie eine Karrikatur erscheint; zwischendurch auch bedrohliche Töne, dann wieder ganz leise, besinnliche kammermusikalische Phrasen

2. Moderato, con moto:                                                                                                    Ein an Mahler erinnernder tänzerischer Satz; der
Tanz stockt immer wieder. Die Musik ist auf der Suche. Anläufe zu einem Höhepunkt werden immer wieder unterbrochen ; Zweifel, Gleichgültigkeit; als Coda eine kleine rhythmische Einlage

3. Largo – Allegro:                                                                                                           Ein ausgedehnter „mahlerscher“ Trauermarsch

– mögliche Beschreibung:  Vulkanausbruch, den Ausbruch einer zügellosen Phantasie, die beinahe blindlings Musik auswirft; gewaltige Dimensionen

http://www.universaledition.com/Dmitri-Schostakowitsch/komponisten-und-werke/komponist/657/werk/12039                                               http://www.capriccio-kulturforum.de/orchestermusik/107-schostakowitsch-sinfonie-nr-4-c-moll-op-43/            http://de.wikipedia.org/wiki/4._Sinfonie_(Schostakowitsch)

Biografie Schostakowitsch (Ricardo)

-geb.25.Septmeber 1906 in St. Petersburg
-gest. 9. August 1975 in Moskau

Familie:

– Vater : Dmitri Boleslawowitsch Schostakowitsch , Ingenieur

-Mutter: Sofia Wassiljewna Kokoulina , Pianistin

– 2 Geschwister (er war das 2. Kind)

– 3 Kinder

– 3 Ehefrauen

– 1923 Erkrankung an Lungen- und Lymphdrüsentuberkulose

Berufsleben:
-mit 13 Jahre begann er mit Klavier und Kompositionsstudium

-1925 erfolgreicher Abschluss: Diplomarbeit(1.Sinfonie) wurde sofort zum internationalen Erfolg

-arbeitete in Kinos als Stummfilmpianist
-1928 Vollendung erste Oper „Die Nase“

– 1941 erhielt den Ersten von mehreren „Stalinpreisen“

– mit der 7. Sinfonie stieg er zu einem der populärsten Komponisten der Gegenwart auf

– mit Tod Stalins  1953  Freiheit für Schostakowitsch

-Vorsitzender des sowjetischen Komponistenverbandes

Vorstellung eines ausgewählten Werkes: 2. Klavierkonzert F-Dur, Op. 102 (Hanga)

-1957, 20 Jahre nach seinem ersten Klavierkonzert entstanden

-Werk für Schostakowitschs Sohn,zum 19. Geburtstag geschenkt

– Charakter : jugendlicher Elan und eine Leichtigkeit, fast Ernstlosigkeit,  Gedanken- und Empfindungstiefe, dauert ca.17 min

-Besetzung : Solo-Klavier, 2 Flöten, Piccoloflöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, Pauke, Kleine Trommel,Streicher

http://www.youtube.com/watch?v=BCTEx3w2_jU

  • 1. Satz: Allegro
  • 1.Thema : einfachen und liedhaften Thema
  •  2.Thema : lyrisch
  • teils sehr unruhigen Charakter durch rhythmisch verschobene und dynamisch variierte Motivfetzen
  • kurze Solokadenz mit fugatoähnliche,kontrapunktische Elemente
  • rasante Satzende in einer großen fließenden Bewegung
  • 2. Satz: Andante
  • lyrische Mittelpunkt des Konzertes, ohne  Bläser & Schlagwerk
  • klagendes Thema der Streicher
  • elegische Gesang durch  das Soloklavier
  • Streicherbegleitung führt zum friedlichen Ausklang am Ende
  • 3. Satz: Allegro
  • tänzerischer Hauptthema des Finales
  • Streicher nur einige kurze Stützakkorde in forte
  • Vorwärtsdrang mit schnellem Tempo
  • Ende mit Paukenschlägen

-seine Anmerkung: „keine erhaltenswerten künstlerischen Leistungen enthalten“

-beliebtes Stück auf Grund der Frische und Spontanität

Dimitri Schostakowitsch – gesellschaftspolitische Hintergründe (Savina)

Dimitri Shostakowitsch (1906-1975) – „Gallionsfigur“ der sowjetische Musik, zwischen den eigenen kreativen Anspruch und die von sozialistischen Sowjetstaat diktierter „gesselschaftlicher Verantwortung“

Rechtslinien und für die Kunstschaffende in der Sowjetunion (KPdSU 23.04.1932)
– Enfachheit, Verständlichkeit
– Vermittlung einer optimistischen Stimmung
– Widerspiegelung der sozialisteschen Stimmung
– Volkstümlichkeit (russische Volksliedermelodien)
– Abbildung von humanen und politischen Ideen (Sozialismus)
– Positive Helden : Personen, die sich beim Aufbau des Sozialismus berdient machten

– Konflikt zwischen sowjetische Komponisten und der Partein, Konflikt zwischen Marxinismus und der Kunst
– Komponisten haben sich an der Musik verschuldigt
– Künstler – Gegernstand vom Staat; führten eine Schwere existenz
– Machthaber stellt Forderungen auf. Wenn vom Komponisten nicht erfüllt – nutzlos und gefährlich
– in allen Bereichen der Kunst -> Recht auf Schöpferung gehört dem ZK der Partei
– Vollkommendes schweigen des Volkes
– sozialpolitisches Chaos – Auseinanderfalen vom Form und Inhalt
– Stalinistischer Terrorsystem -> „Wer überlebt und nicht emigrierte blieb mundtod!“
– Öffentliche Demütigung und unzählige diffamierenden Presse- Invektiven begleiteten Shostakowitsch über seine ganze Schöpferische Karriere
– Shostakowitsch stand im engen Kontakt mit Stalin, wurde mit Stalinpreise überhäuft, 1949 von Stalin genötigt an eine Reise der sowjetische Kulturprominent teilzunehmen
– Nach Einschätzung Schostakowitschs – am leben hielt ihn seine Filmmusik die ganz nach Stalins geschmack waren.
– Stalin zeigte deutlich alle Künstler – „Wenn ich Lust dazu habe, köpfe ich dich – wenn ich Lust dazu habe, verleihe ich dir Ämter und Ehren“
– In Schostakowitschs Musik – öfters Bezüge zur russischen und judischen Folkore
– Schostakowitsch – Musik sollte immer zwei Schichten enthalten, die für ihn nach eigener Aussage das Lachen unter Tränen“ verkörperte, das er mit sein eigener Schicksal identifizierte.
– Verweigerungstaktik – spätere Poblizierung von Werken (Beispiel – Vierte Sinfonie geschrieben 1936, Uraufführung 1961) und absichtlich schlechten Kompositionsweise bei systembejahenden Werken.

 

Quellen :
Daniel Weiss – „Musik und Sprache als Waffen des Widerstands : der Kasus Schostakowitsch“
„Musik um uns“ Sek2: 2008
Arthur Laurié – „In Sowjetrußland gehören die Künsler dem Staat“

Die Musik und das gesellschaftliche Umfeld von Schostakowitsch